Tagung Herbst 2012
Herbsttagung 2012 - 16.-18. November 2012 in Frankfurt am Main
Ökumene 2012 - Hoffnung oder Resignation?
Tagungsort:
Adventgemeinde Frankfurt am Main-Zentrum, Eschenheimer Anlage 32
Frankfurter Skyline von Süden
(© PIA Stadt Frankfurt am Main, Foto: Karola Neder)
H 2012: Einladung-Hinweise Programmheft
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| | Umweltzone Frankfurt am Main (Stadt Frankfurt am Main plaketten_copyrightuwa_gruen2012) | | |
Bericht:
Ökumene 2012- Hoffnung oder Resignation?
Die diesjährige Herbsttagung des AWA (Adventistischer Wissenschaftlicher Arbeitskreis e.V.) fand wieder einmal in Frankfurt am Main statt. Das schön renovierte Gemeindehaus in der Eschenheimer Anlage und die Gastfreundschaft der Gemeindeglieder sorgten für ein gelungenes Klima rund um die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema.
Wir Adventisten haben seit jeher ein kompliziertes Verhältnis zur Ökumene. Auf der einen Seite stehen wir voll und ganz hinter den Ansprüchen der Glaubens- und Gewissensfreiheit. Angesichts weltweiter Verfolgungen von Christen fühlen wir uns all jenen verbunden, die in und für Christus leben und sterben. Auf der anderen Seite steht die Adventgemeinde für biblische Wahrheiten, wie die Erwachsenentaufe und den Sabbat, die für uns elementar sind. Im ökumenischen Dialog befürchten manche einen Verlust dieser biblischen Überzeugungen.
Um sich dem Thema von verschiedenen Perspektiven zu nähern, wurden sowohl zwei Vertreter anderer Freikirchen, als auch zwei Pastoren der Gemeinschaft der STA eingeladen.
Erdmann Becker, Pfarrer und Losungsbearbeiter der Herrnhuter Brüdergemeine berichtete vom Werden und Entstehen der Losungen, dem ältesten noch bestehenden Andachtsbuch der Welt. Die kleinen blauen Büchlein haben auch manchen Adventisten über viele Jahre des Lebens begleitet. Entsprechend war es interessant zu sehen, wie es zu der jährlich zusammengestellten Textsammlung kam und kommt.
Aus der Asylgemeinde mährischer und anderer Glaubensflüchtlinge auf dem Besitz des Nikolaus Ludwig Reichsgraf von Zinzendorf (1700-1760) wurde eine weltweite Missionskirche. Zinzendorf pflegte bewusst den Dialog mit anderen Christen. Sein von ihm seit 1731 initiierte Losungsbüchlein mag für ihn auch ein Anliegen gewesen sein, der einsetzenden Bibelkritik im 18. Jh. die Heilige Schrift als geschenktes Wort Gottes Gottes dagegenzusetzen.
Als Vertreter der Evangelisch-methodistischen Kirche referierte Karl Heinz Voigt. Sein starkes Credo war die Betonung, dass es keinen Grund zur Resignation gäbe. Vielmehr sei es die Aufgabe den Dialog unter den Christen zu suchen, sich in Annahme und Verständigung zu begegnen und die Erkenntnisse und Ansichten der anderen zu verstehen. Dazu bedürfe es in besondere Weise der Freikirchen. Ökumene könne keine alleinige Angelegenheit der beiden (in Deutschland) großen Kirchen sein. Nach seiner Auffassung gelingt die Ökumene über und durch die Liebe zu Christus und seine beständige Erneuerung durch das Wirken des Heiligen Geistes.
Als adventistische Pastoren standen uns Holger Teubert, Leiter des Referats für zwischenkirchliche Beziehungen der Freikirche der STA, und Michael Mainka, Pastor der Gemeinde Marienhöhe zur Verfügung. Beide haben auf unterschiedlichen organisatorischen Ebenen Erfahrungen mit ökumenischen Begegnungen gemacht und davon berichtet. Von Holger Teubert habe ich vor allem gelernt, dass Ökumene sich durch die Suche und Bereitschaft auszeichnet, zuerst einmal das Gemeinsame und Verbindende in den Mittelpunkt des innerchristlichen Dialogs zu stellen, den Adventisten durchaus vielseitig pflegen.
Michael Mainka referierte die Grundideen der Evangelische Allianz und der AcK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen). Der Ansatz ist auch hier der freie und ungezwungene Gedankenaustausch zwischen Menschen, die zu ihrem Glauben stehen und dennoch auf den anderen zugehen.
Angesichts der schrumpfenden Zahl gläubiger Christen in Deutschland empfinde ich die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit der Ökumene nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig. Mittlerweile leben wohl mehr als die Hälfte der Menschen in der Bundesrepublik ohne festen Bezug zu einer christlichen Kirche. Allein dadurch sollten wir, die wir an Christus glauben, zusammenrücken und uns gegenseitig stärken und ermutigen.
(Thomas Bürger, Darmstadt)
Fotogalerie:
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Erstes gedrucktes Losungsbuch der Herrnhuter Brüdergemeine | | Referent: Pf. u. Losungbearbeiter Erdmann Becker, Herrnhaag | | Das bekannteste Andachtsbuch der Welt - ein ökumenisches Band |
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Dr. Helmut Fuhrmann, Holger Teubert | | Referenten: Michael Mainka, Holger Teubert,
Karl Heinz Voigt | | Schlussdebatte mit Dr. Thomas Bürger |
Frankfurt am Main Ignatz-Bubis-Brücke
(© PIA Stadt Frankfurt am Main, Foto: Karola Neder)
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Golden Age Swingtett | | Der Pastor als Moderator |
Tagungsabschluss ... Auf Wiedersehn ...
zur Frühjahrstagung 2013 - 26.-28. April 2013 im Bergheim Mühlenrahmede/Altena/Westf.
(Fotos: wb/pmb/Bergheim Mühlenrahmede)
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